Dr. Achim Heinze


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2022

Presse

Aus:
PNP
Simbacher Anzeiger
Tips
Bayerische Laufzeitung

Achim Dirk Heinze ist ein Bücher schreibender, promovierter Rektor in einer Grundschule in Bayern und zeigt in seinem neuesten Buch auf, "weshalb unsere Kinder bessere Schulen brauchen" (so der Untertitel des Buches Kinder zuerst (Baden-Baden: Academia - Nomos, 2021). Das Buch beginnt mit einem Zitat von Erich Fromm (aus Die Furcht vor der Freiheit): "Wenn man ein Kind fragt, ob es gerne jeden Tag in die Schule geht und die Antwort lautet: ‚Aber natürlich', dann ist es zweifelhaft, ob die Antwort stimmt. In vielen Fällen stimmt sie sicher nicht."
Auch dieses Buch handelt vom Führen und von dem, worum es nach Fromm bei der Bildung geht: um ein Hervorführen (von educere, das dem englischen education zu Grunde liegt) von Fähigkeiten und Kompetenzen: "Wer als junger Mensch das Lernen als etwas Gewinnbringendes für sich entdeckt hat, wird immer weiterlernen wollen. Wer hingegen nicht zum Lernen hingeführt wurde, wird in der Folge vom Lernen nicht mehr allzu viel wissen wollen." (S. 12)
Zum Lernen "hinführen" hat etwas mit Führung durch die Lehrkräfte zu tun und mit den persönlichen und gesellschaftlichen Beziehungsmustern, die dabei wirksam sind. So sieht Heinze, Manfred Spitzer zitierend: "sinnvolles und erfolgreiches Lernen (ist ein Problem) der Gesellschaft und der von ihr getragenen Kultur. Nicht die Lehrpläne bringen Finnland den ersten Platz in der PISA-Studie bzw. bedingen unser unterdurchschnittliches Abschneiden, sondern die Art, wie man in Finnland miteinander umgeht (sehr freundlich) und wie man dort in Lehrer investiert (sehr viel)."(S. 13)
Seine Überlegungen und Vorschläge setzen an den durch das Dominieren der Marketing-Orientierung bewirkten Entfremdungserscheinungen von Schulkindern an: "Die allgemeine Erosion des Lebendigen trifft allerdings die Jüngsten in unserem Gesellschaftssystem am stärksten: die Kindheit ist mittlerweile nicht nur digitalisiert, verkürzt bzw. verändert worden, sondern vielmehr weitgehend verloren gegangen und damit zeitlich wie strukturell unter einen sehr großen Druck geraten. Insbesondere die vorrangige bis ausschließliche Orientierung am Wirtschaftsdenken und eine ideologische Verinnerlichung des Marketing-Charakters haben bei uns die Sozialbereiche, wie besonders das Gesundheits- und Bildungswesen, weit ins Hintertreffen geraten lassen."
Der erfahrene Schulpraktiker Heinze gibt in seinem Buch zahlreiche Hinweise, wie Kinder eine bessere Schule bekommen könnten und was dies für die Schulbehörde und die Lehrerinnen und Lehrer als Führungskräfte bedeutet: Schulleitungen und übergeordnete Behörden müssen solidarisch sein. Dies allerdings ist nur zu bewerkstelligen, wenn - und hier zitiert Heinze eine Stelle aus Fromms Die Revolution der Hoffnung - "die Lehrer selbst keine Bürokraten mehr sind, die ihren eigenen Mangel an Lebendigkeit hinter ihrer Rolle als bürokratische Verteiler von Kenntnissen verbergen" (S. 230 f.).

Dr Rainer Funk, Erich Fromm Gesellschaft 1/2022


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